Wie ESTER und futurehomestories zusammen wachsen und zusammenwachsen

Eine noch engere Kooperation – das ist das Ergebnis des jüngsten Projekttreffens im Teilcluster 2. Insbesondere die Interventionen von ESTER und futurehomestories zeigen eine Reihe vielversprechender Anknüpfungspunkte, in denen eine gestärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Projekten angestrebt wird. In diesem Beitrag möchten wir die geplante Intervention des Projektes ESTER aus unserer futurehomestories-Perspektive rekapitulieren und den Ansatz für eine noch engere Kooperation beider Projekte festhalten.

Teilcluster 2 entwickelt eine integrierte Vorgehensweise in transdisziplinären Teams. Foto: Benedikt Haupt

ESTER untersucht die ethischen und sozialen Aspekte der Entstehung inter- und transdisziplinärer Forschungsprojekte mit dem Ziel, Handlungsspielräume für integratives Forschen zu öffnen. Bisher gelang es ESTER bereits, strukturelle Problemursachen herauszuarbeiten. So fließen Problemdefinitionen meist schon in der Projektentstehung ein und werden später als gegeben kaum noch reflektiert. Auch der Umgang mit Formulierungen – etwa in Förderausschreibungen – wird durch ESTER untersucht, mit dem Anliegen, hier mehr Reflexivität zu ermöglichen und so zu einem inklusiveren Gebrauch von Sprache zu gelangen.

Es gilt also, die Phase der Antragstellung kollaborativ und transdisziplinär zu untersuchen, um alternative Vorgehensweisen zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund führt ESTER zwei dreiphasige Interventionszyklen durch. In der ersten Phase entstehen in Workshops mit Praxis- bzw. Forschungspartner*innen Forschungsfragen und -designs. Auf dieser Grundlage entwirft ESTER einen Materialkoffer, der, bestückt mit verschiedenen Arbeitsmaterialien, auf Reisen zu Teilnehmenden aus Phase eins geschickt wird. Nach deren Bearbeitung der Fragestellungen und der anschließenden Auswertung der zurückerhaltenen Materialien durch das Projektteam startet Phase drei als partizipative Rückkopplung an die erste Phase.

In einem zweiten Interventionszyklus wird diese dreiphasige Intervention auch mit Fördergebern und Projektträgern durchgeführt. Eine Schnittstelle zwischen ESTER und futurehomestories, an der ein noch stärkerer Austausch besonders fruchtbar scheint, ist der Entwurf der Materialkoffer, die den Teilnehmenden geschickt werden sollen. Indem wir die Frage in den Blick nehmen, wie die konkrete Umsetzung und Bestückung des Koffers zu gestalten ist, kann das Projektteam von futurehomestories auf seine Erfahrungen mit Co-Design und reisenden Materialkoffern zurückgreifen und Impulse liefern. Umgekehrt erlangen auch wir eine zusätzliche Perspektive durch die Sichtweise von ESTER auf unseren Methodenkoffer. So zeigt sich konkret, wie die unterschiedlichen Disziplinen des Teilclusters in einen gemeinsamen Dialog treten, um neue Erkenntnisse über fachspezifische Grenzen hinweg zu gewinnen.

Erstellt von Jacqueline Bellon und Benedikt Haupt