Menschen- und Technikbilder im Kontext Künstlicher Intelligenz

Rückblick auf Vortrag an der Hochschule Furtwangen

Die Leiter der Projekte „OrDiLe – Orientierung in Digitalisierten Lebenswelten“, Arne Manzeschke, und „LeDiLe – Lebensformen in Digitalisierten Lebenswelten“, Bruno Gransche, gaben an der Hochschule Furtwangen Einblick in ihre Forschung

Menschen- und Technikbilder im Kontext Künstlicher Intelligenz:

Digitalisierung, also die Umwandlung von Bildern, Tönen, Krediten, Krankheiten und vielem mehr in Nullen und Einsen, verändert unsere Lebenswelt massiv. Bewährte Handlungsroutinen greifen nicht mehr und lange eingeübte Deutungsmuster passen nicht mehr mit Lebensvollzügen zusammen, die Lebensform und damit die Lebensführung wird fraglich. Ganze Berufszweige werden verschwinden, ebenso werden einige Lebensformen so nicht mehr lebbar sein. Dafür bilden sich neue Berufe, z. B. Clickworker oder Influencerin, und neue Lebensformen wie der digitale Nomade heraus.

Lebensformen stellen eine Orientierungsleistung in der Lebenswelt als der Gesamtheit unserer Möglichkeiten und Selbstverständlichkeiten dar. Lebensformen bündeln Erwartungen, Konventionen und typische Praktiken und machen so individuelle Entscheidungen und Handlungen erst möglich. Fallen Selbstverständlichkeiten in Zusammenhang mit Lebensformen weg – wie das gerade im Fall der Digitalisierung der Fall ist – entstehen Verunsicherungen und Irritationen bei der Organisation des eigenen Lebens. Wie also das eigene Leben führen? Und wie den gesellschaftlichen Rahmen für unterschiedliche Lebensformen mit schaffen? Die Digitalisierung ist als ein fundamentaler Wandel nicht nur theoretisch zu reflektieren, sondern auch praktisch zu gestalten.